Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung 27.11.2021 |
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Tagesordnungspunkt: | 2. Änderungsanträge zum Landtagswahlprogramm 2022 |
Antragsteller*in: | Martin Nitsch (KV Köln) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 14.11.2021, 21:35 |
L66: Ergänzung zur Ausbildungsreform Lehrkräfte
bisheriger Wortlaut des Absatz (bitte einkopieren)
Wir wollen mit einer Ausbildungsreform und zusätzlichen (Weiter-
)Qualifikationsmöglichkeiten endlich alle Schulformen bedarfsgerecht mit
Lehrkräften versorgen. Wir entlasten das pädagogische Personal von
Verwaltungsaufgaben, damit mehr Zeit fürs Lehren bleibt. Deshalb werden wir mit
Kulturagent*innen, Inklusionspat*innen, Schulsozialarbeiter*innen,
Schulpsycholog*innen, Quereinsteiger*innen, Verwaltungskräften, IT-Fachkräften
und vielen anderen Menschen dafür sorgen, dass unsere Schüler*innen ein breites
Bildungsangebot in allen Schulformen und damit echte Chancen für ihre Zukunft
erhalten.
Grundschulen, aber auch Schulen in herausfordernden Lagen, sind besonders vom
Lehrer*innenmangel betroffen. Die gleiche Besoldung für alle Lehrämter (A13 als
Eingangsbesoldung) – nicht nur für die neu ausgebildeten Lehrer*innen – ist
unser Ziel.
...soll ersetzt werden durch...
[ERGÄNZUNG:]
Konkret wollen wir:
1. Die Praxisausbildung von Lehrkräften weiter verbessern und langfristig eine
Verstetigung der praktischen Ausbildungsanteile im Lehramtstudium erreichen.
Analog zu anderen praktischen Ausbildungsberufen wie in der Krankenpflege. Eine
konstante Praxiseinbindung vom 1. Semester des Studiums an, die auch Teil der zu
bewertenden Studienleistung zu sein hat. Mit der Zeit und Erfahrung/Eignung soll
im Verlauf der Ausbildung der Praxisanteil steigen und auch mehr Verantwortung
in der Praxis übernommen werden können. Ähnlich wie in anderen praktischen
Ausbildungsberufen sollte die praktische Arbeit der angehenden Lehrkräfte dann
von Beginn an vergütet werden. Zudem sollte eine fundierte pädagogische
Ausbildung das Fachstudium abrunden (Pädagogik + Didaktikanteil mindestens 50%).
Dies wäre gegenüber vertieftem Fachwissen im Studium zu bevorzugen (z.B. hat
beim Lehramtsstudium Mathematik erworbenes Fachwissen in Vorlesungen über
Funktionalanalysis Null Bezug zur späteren Lehrtätigkeit und schulischen
Betreuung an der Schule).
2. G8 nicht länger als Regelschulmodell vorschreiben, sondern als
Angebotsschulmodell neu konzipieren.
3. Bürokratie im schulichen Umfeld abbauen, die die Arbeit der LehrerInnen
unnötig behindert. Die inzwischen ausufernden Rechtsstreitigkeiten zwischen
LehrerInnen und Eltern unterbinden, die kontraproduktiv für den Schulbetrieb
sind.
4. Bereitschaft in sozial schwachen Stadtteilen / Regionen an Schulen
("Brennpunktschulen") zu arbeiten (noch stärker) belohnen.
5. Für das aktuelle Zwei-Klassen-System von Verbeamtungen und Anstellungen eine
gesellschaftliche Debatte anstoßen, ob dieses in Bezug auf seine Vor- und
Nachteile und Nutzen für die Gesellschaft wünschenswert ist, und die Frage
diskutieren, ob und inwieweit das Verbeamtungsmodell für LehrerInnen überhaupt
noch zukunftstauglich für unsere Gesellschaft ist. In jedem Fall sollte
pädagogische Leistung stärker bei der Bezahlung berücksichtigt werden.
Hervorragende LehrerInnen sollten auch entsprechend gut verdienen. LehrerIn ist
ein extrem wichtiger Beruf für die Gesellschaft und mit entsprechend hoher
Verantwortung verbunden. Wer aber den Job nicht ernst nimmt oder schleifen
lässt, sollte nicht auch noch belohnt werden.
6. Strategien entwickeln wie Risiken, die mit einem Lehramtsstudium verbunden
sein können (z.B. keine Stelle, weil Fächerkombination gerade nicht benötigt
wird, oder Scheitern im Ref), abgefedert werden können.
Begründung
- Alle, die sich für ein Lehramtsstudium entscheiden, sollten möglichst früh merken, wenn das Unterrichten an einer Schule für sie nicht in Frage kommt. Ein Wechsel z.B. in ein anderes Studium sollte dann leicht möglich sein und die Betroffenen dabei unterstützt werden.
- Ein 5-wöchiges Eignungspraktikum reicht dazu nicht aus. Das 6-monatige Praxissemester im Master findet zu spät statt.
- Wahlprogrammentwurf: Kapitel:
- Zukunft durch Bildung
- Zeilennummer:
- 263