Veranstaltung: | Kreismitgliederversammlung 26.04.2021 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 5. Paket 1 |
Status: | Beschluss |
Abstimmungsergebnis: | Ja: 84, Nein: 9, Enthaltungen: 12 |
Beschluss durch: | AK Migration |
Beschlossen am: | 26.04.2021 |
Eingereicht: | 23.04.2021, 14:39 |
Kapitel 5 – Zusammen leben: Zeile 897ff.: Kolonialismus erinnern und aufarbeiten
Beschlusstext
Abschnitt Erinnerungskultur stärken und öffnen
Z.897ff Ergänzen “Wir werden die Kontinuitäten des Kolonialismus ins Bewusstsein
rücken durch eine zentrale Erinnerungs- und Lernstätte und so eine breite
gesellschaftliche Debatte über unser koloniales Erbe fördern [ streiche:, die
sich nicht allein auf die Rückgabe von Kulturgütern beschränkt, ]. Die Rückgabe
von Kulturgütern nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein, vor allem Museen und
öffentliche Einrichtungen tragen eine direkte Verantwortung zur kritischen
Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit ihrer Bestände. Zudem trägt der
deutsche Staat eine Verantwortung dafür, die wissenschaftliche Aufarbeitung
kolonialer Verbrechen voranzutreiben, sowie Verhandlungen mit den Nachfahren der
Opfer des Völkermords an den Herero und Nama, der 1904-1908 durch das deutsche
Kaiserreich begangen wurde, zu führen und eine angemessene Entschädigung zu
leisten. Dadurch setzen wir uns gezielt dafür ein, eine antirassistische
Perspektive auf Geschichte und Gesellschaft [streiche: ermöglicht]zu ermöglichen
und zu fördern.
Begründung
Wir möchten mit diesem Änderungsantrag die Wichtigkeit der Auseinandersetzung und kritischen Aufarbeitung der deutschen kolonialen Vergangenheit hervorheben. Zentraler Bestandteil – und nicht nur nice to have – ist hier die Verantwortung von Museen und öffentlichen Einrichtungen bei der Rückgabe von Kulturgütern. Zum anderen soll hier spezifisch auf den deutschen Völkermord an den Herero und Nama eingegangen werden, aus dem Deutschlands historische Verantwortung einer wissenschaftlichen Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit den kolonialen Verbrechen und der Anerkennung der Schuld hervorgeht. Um einen Paradigmenwechsel innerhalb der deutschen Erinnerungskultur zu setzen müssen wir die deutsche historische Verantwortung stärker als bisher im Wahlprogramm in den Fokus setzen.